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Peter Werner, kurz Pewe genannt, ist 1950 in Kiel geboren. Studium der Sozialpädagogik in Hamburg und Sozialwissenschaften in Marburg. Prägend die Seminare und Vorlesungen bei Wolfgang Abendroth, Frank Deppe und Georg Fülberth. Er betrachtet dies ebenso als Grundlage seiner fotografischen Sichtweise wie seine jahrelange Arbeit als Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall.

Der Hamburger Fotograf Günter Zint beeindruckte Peter sehr. „ Die Bilder von Günter Zint waren für mich richtungsweisend. Seiner Beteiligung in der 68er Bewegung, seinen wohlwollenden Porträts von Underdogs, seinem Mut im Einsatz und seinen Dokumentationen von polizeilichen Übergriffen, seiner fotografischen Parteilichkeit wollte und will ich folgen.“ Verständlich diese starken Eindrücke, wenn man berücksichtigt, das Peter Werner von 1967 bis 1969 selbst seine Dienste bei der Hamburger Bereitschaftspolizei tat.

Fotografieren war ihm nicht in die Wiege gelegt, doch schon sehr früh entwickelte sich sein Bedürfnis „Augenblicke fest zu halten“. Erst die eigene Familie und Bilder aus dem privaten Bereich. Das Segeln auf der Schlei ist auch weiterhin wichtig, doch nehmen soziale und politische Themen beim fotografischen Arbeiten heute den größeren Raum ein.

Die Fotoausrüstung war durch Weiterentwicklung der Technik und dem Geldbeutel geprägt. Am Anfang stand eine AGFA-Box, schon in der Schulzeit. Ihr folgte eine robuste Praktica um dann durch weitere Spiegelreflexkameras abgelöst zu werden. Seit 2001 fotografiert er nur noch digital.

Die Motive in Pewes Bildbeständen enthalten Bilder von Aktionen gegen die Berufsverbote, Solidarität mit dem Postboten Herbert Bastian und der Lehrerin Silvia Gingold, eine Ausstellung über die Aussperrung der Drucker bei der Oberhessischen Presse, die Dokumentation der Marburger Studentenbewegung in den 70 er Jahren, zahlreiche Mai-Demonstrationen und Kundgebungen, Streiflichter aus dem Streik der IG Metall für die 35 Stunden-Woche, dem Kampf gegen die Stationierung der Pershing II Raketen und immer wieder Bilder über gewerkschaftliche Auseinandersetzungen.
„Damals wie heute fotografiere ich aus der Sicht eines Beteiligten, der mit anderen gegen Benachteiligung und soziale Ungerechtigkeit zum Handeln auffordert. Die Wirksamkeit von Bildern sehe ich realistisch. Bei aller Macht die man Bildern zuschreibt bleibt, dass sie vom Betrachter gelesen und interpretiert werden. Die eigenen Deutungsmuster und Reflexionen prägen die Interpretation des Ereignisses. Es kann kein fotografisches Beweismaterial für ein Ereignis geben, solange das Ereignis nicht als solches definiert und charakterisiert worden ist. Und trotzdem ist sie immer noch da, die Sucht nach einem gelungenem Bild unseres Zusammenhaltens.“

Schwarzweiß Fotos sind auch für ihn meistens genug Farbe.